Hallo, Ihr Lieben,

heute mal wieder ein paar Zeilen von mir. Ich habe mir heute mal ein paar Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, wenn ich mich noch nie mit den Themen Qi Gong, Tai chi, Buddhismus, Meditation o.ä. beschäftigt hätte. Folgende Fragen habe ich mir gestellt:

– Irgend etwas an einem (oder allen) Thema intessiert mich. Da ist etwas, aber ich weiß nicht genau was, dass mich fasziniert und ich habe nun den Entschluss gefasst, mich näher damit zu beschäftigen. Aber wo fange ich an? Wie mache ich das?

  • An wen kann ich mich wenden und vor allem: Was bringt mir das Ganze?
  • Verschwende ich damit meine Zeit? Wer kann mir evtl Rat und Hilfe geben?
  • Kann ich mir das leisten? Muss ich evtl. viele teure Seminare besuchen?
  • Wieviel Zeit muss ich dafür einplanen?
  • Kann ich das Allein oder mach ich es lieber mit anderen zusammen?
  • Wo kann man mir Hilfe und Unterstützung geben oder reichen Internet und Bücher?

Fragen über Fragen, die mich eigentlich schon im Vorfeld fast überfordern. Also… Wo fange ich an?

Nun, ich habe den Vorteil, dass ich das Ganze nun schon über 30 Jahre praktiziere, sodass ich mir (und vielleicht euch) selbst raten kann:

AnLa – Andreas Lahn beim Karate Training

Hier also ein paar Gedanken aus meiner Sicht:

Vom Grundgedanken her kannst du heutzutage alles Theoretische kostenlos aus dem Internet erlangen. Du kannst auch für kleines Geld Bücher oder Hörbücher kaufen (z.B. Amazon) und dich theoretisch schulen. Das Problem: Es ist zuviel.

Beispiel.: Gib bei youtube „Buddhismus“ ein und du wirst zugeschüttet mit Informationen, gib „Qi Gong oder Tai chi“ ein und du weißt gar nicht mehr: „Was zuerst tun“?

Mein Vorschlag: Kauf dir ein Notizheft und notiere auf der esrten Seite die Themen, also:

  • Was interessiert mich; z.B. Buddhismus, Meditation, Qi Gong, Tai chi usw.
  • Danach mach eine Prioritätenliste daraus, also z.B. Qi Gong Nr.1, Meditation Nr.2, Buddhismus Nr.3, Daoismus Nr.4, Konfuzius Nr. 5, Tai chi chuan Nr. 6 usw. (lass jeweils ein bis zwei Seiten frei, damit du später ergänzen bzw. Unterteilungen und Unterpunkte  machen kannst
  • Als Drittes kläre erst einmal die Begriffe: (schon Konfuzius hat damals gesagt: „Die richtige Bezeichnung und die Klarheit über den Begriff ist das Wichtigste“).
  • Also z.B. Qi Gong beinhaltet das Qi Konzept, die Lehre der alten Chinesen über das Qi (gespr. tschi) – die Lebensenergie (wie wir es hier einfacherweise übersetzen), und das gong (gespr. gung) das beständige (möglichst tägliche) Üben. Schreibe also in die dritte Seite deines Notizbuches als Überschrift „Qi Gong“ (gespr. tschi gung) und die dazu gehörenden Informationen in Stichpunkten. Du wirst merken, da kommt bald eine ganze Menge zusammen, dashalb beschränke dich nur auf Überschriften oder Unterpunkte ( in Stichpunkten), sodass du erst einmal einen großen Überblick bekommen kannst.
  • Schau dich gleichlaufend auch mal in deiner Umgebung um, ob es dort funktionierende Qi Gong Gruppen gibt, sodass du erst einmal einen Kurs (meist 10 Abende a. 1 – 1  1/2 Stunden) in der Praxis mitmachen kannst. Praktische Qi Gong Übungen aus dem Internet und aus Büchern zu lernen, empfehle ich (in den ersten 10 Jahren ::)) nicht.
  • Das Gleiche machst du mit den anderen Themen, sodass du nun erst einmal einen groben Überblick über die einzelnen Themen bekommst.
  • Wichtig: Zu den praktischen Themen wie Qi gong, Tai chi (TaiJi) oder Meditation gehören immer auch theoretische Hintergrundinformationen wie Buddhismus oder Daoismus, wenn du die Übungen richtig verstehen lernen willst. Bei mir stellte sich z.B. heraus, dass mich speziell der Japanische Zen Buddhismus und der chinesische Daoismus interessieren, aber auch der Weg der Samurai „Bushido“ fasziniert, bei dir ist es vielleicht der tibetische, laotische oder vietnamesische Buddhismus oder anderes. Das musst du letzlich selbst entscheiden. Und solltest du Christ oder Moslem oder anderes sein, kein Problem: Der Buddhismus und Daoismus ist da sehr offen. Kein Buddhist und schon gar nicht ein Daoist wird dich zu bekehren versuchen.
  • So, nun hast DU dich zu entscheiden. Ich habe damals mit praktischen Übungen des Judo, Karate Do, Aikido und Jiu Jitsu begonnen. Du bemerkst vielleicht das oftmalige Do in den Begriffen. Do heißt im Japanischen „der Weg“ (im Chinesischen „Dao“ (gespr. Dau), was bedeuten soll, dass es schon besser wäre, sich eine gewisse Zeit damit zu beschäftigen. Es soll schließlich ein längerer Weg werden.
  • Willst du dich nur mit den theoretischen Themen beschäftigen, dann stehst du vor der Entscheidung: Wo beginnen?
  • So soll hier stellvertretend nur die Dreiteilung im Buddhismus genannt sein. Die aus dem indischen Theravada, dem Diamantweg oder dem sogenannten  Großen Weg stammenden Richtungen haben ihre Kernanwendung in der Meditation. Buddha war schließlich Inder und erlangte seine Erleuchtung über den „mittleren Weg“ der Meditation.
  • Die Schule der Ältesten (Theravada oder Hinayana)versteht sich als die älteste Form des Buddhismus. Sie findet als Schultradition immer noch in den Gebieten von Sri Lanka, Thailand sowie Kambodscha Anwendung. Hierbei geht es vor allem um Verhinderung von Leid und Beruhigung des Geistes. Die Vermeidung von Alltagsschwierigkeiten ist ebenfalls eine Anwendungsform des Theravada.
  • Der Große Weg wird mit Mahayana bezeichnet. Im Mittelpunkt des Mahayana steht die Weiterentwicklung von Wissen sowie dauerhafte Liebe (für alle Menschen) und außerdem Mitgefühl. Es versteht sich als Bereicherung des eigenen Lebens und der Leben anderer. Die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten sollen in dieser Form des buddhistischen Weges vervollständigt und gereift werden.
  • Der Diamantweg oder auch Vajrayana genannt, geht ursprünglich auf Buddha zurück. Diese Lehre beinhaltet ein grundlegendes Vertrauen auf das Vorhandensein aller erleuchtenden Fähigkeiten eines jeden Lebewesen im Geiste. Die Beseitigung der Schleier vor den erleuchtenden Eigenschaften ist eine Kernlehre des Vajrayana.
  • Neben dieser o.a. Dreiteilung ist der japanische Zen-Buddhismus  eine im sechsten Jahrhundert entstandene Lehre, welche sich am Mahayana orientiert. Hier stehen die Lehren Buddhas (s.auch 4 edle Wahrheiten und der Achtfache Pfad) selbst an erster Stelle und werden den Schülern direkt vermittelt. Eine Erleuchtung oder Einsicht soll schlagartig zum Vorschein kommen. Eine Lebensvereinfachung und die Perfektionierung der Meditation wird durch dauerhaften Sitzen (Zazen im Seiza) und/oder Überlegungen über komplexe Fragestellungen (Koan)bei diesem buddhistischen Weg praktiziert. Der Zen Buddhismus ging aus dem chinesischen Chan Buddhismus hervor und wurde mit Elementen des Daoismus und Shintoismus verknüpft. Seine einfach und sachlich gehaltenen Lebensphilosophien fanden insbesondere bei den japanischen Samurai und den Fürsten (Daimyo) bzw. dem Shogun (Premierminister) und so manchem Kaiser breites Interesse.
  • Eng verknüpft mit den Philosophien des Zen Buddhismus wurden im Laufe der Zeit solche Disziplinen wie die Kalligrafie (shodo), das japanische Blumenstecken Ikebana (Do), die Kunst des „Baumes in der Schale“ Bonsai (Do) und die Kampfkünste z.B. Karate Do, Aikido,Kendo (der Weg des Schwertes), Kyudo (der Weg des Bogens) u.a.

Du siehst, es wird immer mehr, je tiefer du in die Thematik eindringen willst. (Aus dem anfänglichen Notizbuch werden dann vielleicht zu jedem Thema entsprechende Ordner).

Viele schreckt das schon am Anfang ab, um so stolzer kannst du jedoch sein, wenn du mehrere Jahre oder Jahrzehnte diesen Weg gegangen bist. Ich habe alle wichtigen Begriffe fett markiert, du kannst dich also über die entsprechenden Begriffe den Themen nähern und sie Schritt für Schritt erkunden.

Im Laufe der letzten 30 Jahre habe ich so sehr viele bemerkenswerte Menschen kennen gelernt und mich persönlich auch sehr verändert.

Ich wünsche Dir auf deinem Weg alles erdenklich Gute und vor allem Gesundheit, Liebe und Mitgefühl

AnLa

 

 

P.S. Da momentan auch immer über die Datenschutzerklärung diskutiert wird. Die Einverständniserklärungen der auf den Bildern gezeigten Personen liegen vor.