Als ich anfing mit solchen Dingen wie Karate, Qi Gong und Tai chi war ich der Meinung, ich werde jetzt in geheimnisvolle Welten einsteigen, werde den alten Meistern ihr Wissen entreißen und mystische Dinge erfahren. Nun, nichts da.

Gleich der erste Meister, Herr Funakoshi, Gichin, der Begründer des modernen Shotokan Karate, „sagte“ mir: „Im Karate gibt es keine Geheimnisse, es gibt nur Übung„. Der größte Zen Meister des 20.Jahrhunderts, Herr Sawaki, Kodo sagte: „Zen bringt dir gar nichts„. Was beide allerdings nicht so wörtlich meinten, denn gerade in diesen „Welten“ kann man vieles nicht mit einem Wort erklären und manchmal verwenden die alten Meister eben Sätze und Worte, um dich zum Nachdenken zu bringen.

Auch gut, dachte ich mir und begann vor fast 30 Jahren erst einmal mit Karate. Als ich hier selbst zu „Meisterehren“ gelangte und Qi Gong, Tai chi und Meditation kennen lernte und ernsthafter und intensiver betrieb, stellte ich fest, wie Recht beide hatten. Es gibt nur Übung. Immer wieder Übung und ständig neue Erkenntnisse auf dem „WEG“ (jap: Do oder chin.: Dao).

Viele scheinen auch zu wissen, dass sie einen WEG (Do) beschreiten, aber viele realisieren es nicht. Sie sagen es, tun es aber dann doch nicht. Sie kommen oftmals über die Anfänge nicht hinaus, brechen dann ab und suchen ihr „Glück“ in anderen Dingen, dabei wird es doch nach einigen Jahren des Übens erst richtig interessant. Man übt mit mehr Leichtigkeit und Freude, man entdeckt täglich neue Dinge,man „weiß um die Dinge“, man trifft mit Menschen zusammen, die wirklich interessant sind und die selbst etwas zu sagen haben.Man wächst an sich selbst.

Es ist wie beim Erlernen eines Instruments. Ich lerne und lerne und irgendwann bin ich ein Virtuouse,spiele mit Leichtigkeit, genieße das Spiel, spiele mit anderen,Gleichgesinnten und motiviere mich immer neu. Leider schaffen die meisten das nicht, sie „schielen“ dann lieber nach anderen Instrumenten und … lernen es nie richtig. Schade….

Wie sagten schon die alten Chinesen: „Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern das Durchhalten„. Auch daran ist viel Wahres, denn sonst stolpern wir doch bloß durch das Leben und suchen ständig nach Neuem, ohne irgend etwas in seiner gesamten Tiefe zu erfahren.

Was ich sagen will: Versucht, in eurem Streben Stärke und Zuversicht zu gewinnen, bleibt bei einer Sache, wenn ihr euch entschieden habt, geht in die Tiefe und bleibt nicht -wie so oft- an der Oberfläche. Und in die Tiefe gehen, oh… das kann man gut bei solchen Dingen wie Qi Gong, Meditation oder Tai chi chuan (TaiJi).

 

In diesem Sinne: Immer schön üben….

Allen Menschen Neugier und Wissensdurst

AnLa